Der Prototyp des sechsachsigen Stadtbahnwagens RT6N1 wurde erstmals im Sommer 1993 auf der Messe in Brno vorgestellt. Das dreiteilige normalspurige Fahrzeug hat einen Niederfluranteil von 63%. Dieser war zugleich auch der erste Wagen mit Niederflurteil, der in ČKD-Prag gebaut wurde. Das Fahrzeug kann Gleisbögen bis zu einem Halbmesser von 18m befahren und hat insgesamt 46 Sitz- und bis zu 130 Stehplätze. Die vier parallel zur Achswelle gelegenen 90-kW-Motoren verleihen dem Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.

Der Prototyp RT6N1 mit der Prager Nummer 0028 wurde am 22. Mai 1996 in Liberec nur für einen Tag im Personenverkehr erprobt. Erst ab dem 18. September 1998 war er wieder auf den Liberecer Gleisen anzutreffen. Hier erhielt er die Nummer 84 und war in den Farben rot weiß lackiert. Im Dezember 1998 folgte der Prototyp RT6S nach Liberec, wobei dieser im Unterschied zum RT6-N1, mit eine elektrischer Ausrüstung von Siemens versehen war und die Höhe der Fenster im Hochflurbereich (über den Drehgestellen an den Wagenenden) unterschiedlich durch die unterschiedliche Fußbodenhöhen (RT6N 900mm / RT6S 560mm) waren. Dieser erhielt die Nummer 85 und wurde in den Liberecer Farben weiß und grün lackiert. Vom 18. - 30. Dezember 1998 absolvierte er seine 2.000 Laufkilometer, so dass er noch am 31. Dezember 1998 in den Liniendienst gehen konnte.

 Am 4. November 1999 wurde der RT6N (Nr.84) an CKD nach Prag zurückgegeben. Nach den Verträgen sollte er gegen einen RT6S getauscht werden um die Serie zu vereinheitlichen. Dazu kam es aber nicht mehr. Tw 84 wurde im Jahre 2002 verschrottet.

Durch Mängel an der elektrischen Ausrüstung und besonders an der Bremsanlage wurde Ende 1999 der RT6S (Nr. 85) abgestellt und erst wieder im Juli 2000 betriebsfähig hergerichtet. Ursache der langen Standzeit war, dass CKD im Januar 2000 Konkurs angemeldet hatte und somit keine Ersatzteile geliefert werden konnten. Auch wollte die Nachfolgefirma Siemens keinerlei Garantieansprüche übernehmen. Vom 1. Juli 2000 war der Tw 85 dann wieder im Linieneinsatz, wurde jedoch bereits am 22. Juli 2000 erneut abgestellt.

Ursprünglich waren sechs Niederflurwagen vom Typ Typ RT6S für den Einsatz in Liberec geplant. Bis 2003 sollte jedes Jahr Fahrzeuge geliefert werden. Die Zukunft des Einzelgängers, der seit Jahren in der hintersten Stelle des Depots abgestellt ist, ist ungewiss. Probleme mit den Bremsen, Halterungen der Fahrmotoren sowie die Ersatzteilbeschaffung der elektrischen Ausrüstung scheinen unlösbar zu sein. Man strebt momentan an, diesen Wagen in einem Museum auszustellen.

In anderen Verkehrsbetrieben in Tschechien und Polen sind Wagen von Typ RT6N heute noch vorhanden und im Einsatz. Die Hauptstadt von Tschechien Praha (Prag) hatte 4 Wagen vom Typ RT6N, die im Rahmen von Umbauten sich am Ende unterteilten in 3 x RT6N1 / 1 x RT6N2 (9101-9104). Wie in Liberec kam es zu keinen langfristigen Einsatz, da durch immer wieder auftretende Mängel der Einsatz nie längere Zeit störungsfrei verlief. 2005 wurde RT6N1 9101 bei Pars Nova in Šumperk nochmals überarbeitet. Er erhielt danach die neue Typbezeichnung RT6N2. Da es auch nach der Überarbeitung weiterhin Probleme mit dem Fahrzeug gab, gelangte es nicht wieder in den Fahrgastverkehr und wurde zusammen mit den RT6N1 9102 - 9104 im Depot Pankrác abgestellt. Im Mai 2009 wurden die vier Prager Wagen  von der Firma SKD Trade gekauft und im September nach Nymburk überführt. Die Wagen 9102 und 9103 konnten im Jahr 2010 an die Firma Modertrans in Poznań weiterverkauft werden und wurden im Juli bzw. September 2010 weiter nach Biskupice (Polen) überführt. Wagen 9102 fährt seit 2011 modernisiert als Ersatz für Tw 405, durch die Straßen von Poznań.

1997 wurden 5 Wagen (401-405) vom Typ RT6N1 nach Poznań geliefert um eine Schnellbahnstrecke damit zu bedienen. Weitere 5 Fahrzeuge (406-410) wurden bis 1998 in der Werkstätten der polnischen Firma H. Cegielski in Poznań montiert. Auch hier liefen die Wagen nicht störungsfrei, so dass eine hohe Ausfall-Quote bestand. Wagen 405 wurde durch den Prager Wagen 9102 ersetzt und der ursprüngliche 405 wird nach seiner Modernisierung eine andere Nummer bekommen. So ist geplant, dass nach der Modernisierung aller Wagen, inklusive der beiden Prager Wagen, 2 weitere Wagen vom Typ RT6N (411+412) in Poznań fahren werden.

Brno erhielt bis 1997 insgesamt 4 Fahrzeuge (8101-8104) vom Typ RT6N, von denen nach langer Zeit der Abstellung und folgenden Reparaturen momentan 3 Fahrzeuge (8101-8103) fahrtüchtig sind und regelmäßig im Linienverkehr eingesetzt werden.