Der zweite historische Triebwagen Nr. 117 , vom Typ MT6 wurde 1953 hergestellt. In dieser Zeit herrschte in allen tschechischen - slowakischen Straßenbahnbetrieben mit 1000 mm Spurweite ein Mangel an Fahrzeugen. So entstanden zwischen 1952 und 1953 nach Unterlagen von Vorkriegs-Fahrzeugen der Firma Ringhofer, 60 zweiachsige Fahrzeuge vom Typ MT6 für die Städte Bratislava, Teplice, Jablonec, Most - Litvínov, Ústí nad Labem und Liberec. Alle Triebwagen wurden in den Waggonfabriken TATRA in Česká Lípa und in Studénka (nur für Bratislava) hergestellt. Ursprünglich sollten alle Fahrzeuge die gleiche Konstruktion aufweisen, aber es kam unter anderem zu Abweichungen insbesondere bei den Motorisierungen.
Die ersten 9 Fahrzeuge für Jablonec erhielten die Nr. 112-120, Liberec erhielt 6 Fahrzeuge Nr. 41-46. Durch die Stilllegung der Straßenbahnbetriebe in Teplice, Most - Litvínov und Ústí nad Labem kamen weitere Fahrzeuge in den 60er Jahren nach Liberec und Jablonec. Die Triebwagen hatten ein eigenes, austauschbares Fahrgestell, auf welchem der einfache Wagenkasten ruhte. Die elektrische Ausrüstung lieferte BEZ Bratislava unter Mitarbeit von Škoda Plzeň. Für die Stromaufnahme wurde auf der Dachmitte
ein Scheren-Stromabnehmer bzw. Stangen-Stromabnehmer (nur für Teplice) montiert.
Der heutige Triebwagen 117, ist das letzte noch vorhandene Fahrzeug
dieser gesamten Serie.
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Ursprünglich wurde er
1953 nach Jablonec geliefert. Im Jahre 1957 wurde er für eine längere Zeit nach Liberec ausgeliehen. Verwaltungsmäßig wurde er dann 1960 übergeben. Ein Jahr später erhielt der Wagen eine neue Lackierung und trug fortan die neue Nr. 47. Im Jahre 1966 änderte man die Bezeichnung in Nr. 7. Bis 1971 war in im Personenverkehr im Einsatz und fuhr nun fortan als Arbeitswagen Nr. 128 und später mit der Nr. 106. 1979 wurde der Triebwagen in das Depot des Technischen Museums in Brno-Líšeň abgegeben und sollte die dortige Ausstellung bereichern. Leider blieb er hinter verschlossenen Türen abgestellt und sein Zustand wurde immer schlechter.
Zu Beginn des Jahres 2001 wurde der Triebwagen für eine langfristige Periode, zur Herstellung seines fahrfähigen Betriebszustandes an den Verkehrsbetrieben Jablonec und Liberec ausgeliehen und wurde in einem Busdepot in Liberec
hinter stellt. Hier begannen die ersten Arbeiten unter der Leitung des Bovera-Clubs, der mit der Aufarbeitung des Tw 78 viele Erfahrungen sammeln konnte. Das Vorhaben war es, die komplette Instandsetzung des Fahrzeuges zum 50sten Jahrestag, der Eröffnung der Überland-Strecke zwischen Liberec und Jablonec im Jahre 2005 zu realisieren, aber wegen fehlende finanzielle Unterstützung von Sponsoren, konnte dieses Ziel nicht erreicht werden.
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